VR Music Ride
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Der Wiener Walzer
Früher galt er als verrucht, seit September 2017 ist der Wiener Walzer immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Der Wiener Walzer hat eine lange Tradition und ist wichtiger Bestandteil der ca. 450 Wiener Bälle. Er macht eine lange Ballnacht erst richtig komplett.
Der WienerOpernball wird traditionell mit einem Linkswalzer eröffnet. Sich im Dreivierteltakt, links oder rechts zu drehen, ist etwas typisch „Wienerisches“ und wird nirgends so zelebriert wie in Wien. Auch bei Hochzeiten und festlichen Anlässen ist es üblich mit einem Walzer zu beginnen.

Wie tanzt man den Wiener Walzer?
Der Wiener Walzer stammt vom Wort walzen ab, was sich drehen und schleifen bedeutet. Er ist im letzten Viertel des 18. Jh. im bayrisch-österreichischen Raum entstanden. Es handelt sich um einen Tanz im Dreivierteltakt für Einzelpaare und als Vorform kann das „ländlerische Tanzen“ bezeichnen. Der Tänzer und die Tänzerin hüpfen und drehen sich beständig.
Es handelt sich um einen Gesellschafts- und Turniertanz im 3/4 Takt, der in einem Tempo von 58-60 Takten pro Minute getanzt wird. Im Vergleich dazu gibt es auch den Langsamen Walzer (English Waltz). Der Wiener Walzer (früher hieß er Französischer Walzer) wurde in den 1770er Jahren erstmals in Alt-Wiener Volkskomödien erwähnt und schon vor der französischen Revolution bekannt. Er verdrängte das aristokratische Menuett als maßgeblichen Gesellschaftstanz.
Anfangs wurde der Walzer teilweise heftig kritisiert weil er unmoralisch sei, zu rasch und zu eng würde hier getanzt werden. Insbesondere der Linkswalzer war zunächst wegen Unzüchtigkeit, vor allem wegen der innigen Berührung der Paare, in sogenannten „besseren Kreisen“ verpönt.
Dies hatte auch damit zu tun, dass die Damen plötzlich ihre Fußknöchel beim Tanzen zeigten. Die Damen waren zudem auch eng geschnürt und manche fielen aufgrund der schnellen Drehbewegungen gleich in Ohnmacht.
Der Wiener Kongress und die Biedermeierzeit
1814/15 wurde der Walzer durch den Wiener Kongress zu einem gesellschaftlichen Ereignis und oftmals getanzt. Nach den napoleonischen Kriegen wurde Europa in seinen früheren Strukturen wiederhergestellt und die Verhandlungen dazu fanden in Wien statt. Es wurde natürlich nicht nur verhandelt, sondern vor allem viel und gern Walzer getanzt. Nicht umsonst entstand der berühmte Ausspruch „Der Kongress tanzt, aber er bewegt sich nicht“.
In der Biedermeierzeit wurde Wien definitiv zur Walzermetropole Europas. Der Wiener Walzer gewann an Akzeptanz und Beliebtheit.
Johann Strauss Vater begründete die Strauss-Dynastie und komponierte überwiegend Walzer. Bekannter ist er allerdings für seine Marschmusik, wie z.B. den bekannten Radetzky-Marsch, eine Hommage an General Radetzky. Joseph Lanner gilt gemeinsam mit Johann Strauss Vater als Begründer des Wiener Walzers.
Später wird der Walzer durch die Strauss Söhne Johann, Josef und Eduard zur höchsten Vollendung gebracht. Durch Konzertreisen wird er bis nach Amerika getragen. Johann Strauss Sohn (1825-1899) ging als „Walzerkönig“ in die Geschichte ein. Seine Tourneen führten ihn bis Russland und sogar bis nach Amerika.
Sein berühmtestes Werk ist der Donauwalzer, welcher im Februar 1867 im Dianabad uraufgeführt wurde. Die neun Minuten dauernde Originalversion des Donauwalzers darf in keiner Silvesternacht fehlen. Dazu wird in Wien traditionell in das neue Jahr getanzt. Der Donauwalzer steht auch beim Neujahrskonzert am Programm und gilt als die inoffizielle Hymne Österreichs.
Die Wiener Ballkultur
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stand der Walzer in der Wiener Operette stets im Zentrum. Die Technik des Walzers entsprang zunächst der Ballett-Technik und hat sich von der sehr schnellen Drehbewegung zur heutigen eher schwebenden Tanzform entwickelt.
Der klassische Wiener Walzer wird heute noch mit Linksdrehung getanzt und gilt als „wienerischster“ aller Tänze. Der Wiener Walzer wird als einer der fünf Standardtänze weltweit auf Standardturnieren getanzt. Er nimmt auch eine Sonderstellung auf Bällen und Redouten ein. Der Walzer kann durchaus als Tanzsport bezeichnet werden, da er nicht unanstrengend ist.
Seit 2010 zählt die Wiener Ballkultur zum immateriellen Kulturerbe Österreichs. Der Ursprung geht auf die Monarchie zurück, wo beim Ablauf eine gewisse Etikette einzuhalten war. Dazu gehören neben bestimmten Kleidungsvorschriften, auch die Eröffnung, die Damenspende und die Mitternachtseinlage, sowie der Ballausklang. Diese Tradition hat sich nicht nur in Österreich erhalten, sondern auch den Stil anderer Bälle in Europa maßgeblich geprägt.
Besondere Bälle in Wien sind z.B. der Zuckerbäckerball, der Philharmonikerball oder der Kaffeesiederball, um nur einige zu nennen. Die Ballsaison erreicht ihren Höhepunkt mit dem Wiener Opernball, der traditionell am letzten Donnerstag vor dem Aschermittwoch stattfindet. Mit dem Opernball geht die Ballsaison in Wien zu Ende, bis es im nächsten Jahr wieder heißt: „Alles Walzer“.
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